Allergien können bei Tieren in sehr unterschiedlicher Form auftreten. Oftmals zeigt sich starker Juckreiz, der zu Lecken, Beißen und Kratzen an den juckenden Hautstellen führt. Auch Verdauungsbeschwerden (z.B. häufiger Durchfall), Niesen und Bindehautentzündungen können als Symptome vorhanden sein. Vereinzelt treten bei Katzen asthmatische Erscheinungen wie beim Menschen auf.
Da diese Symptome jedoch auch durch andere Erkrankungen hervorgerufen werden können, muss der Tierarzt verschiedene Untersuchungen durchführen, um die Ursache herauszufinden.
Juckreiz kann z.B. durch Parasiten (Flöhe, Milben, Würmer etc.), Bakterien oder Hautpilze, durch Erkrankungen von Leber und Niere sowie durch hormonelle Erkrankungen wie einer Schilddrüsenunterfunktion ausgelöst werden.
Nach dem Ausschluss dieser möglichen Ursachen kann man mittels einer Blutuntersuchung feststellen, ob das Tier unter einer Allergie/Atopie leidet. Die Atopie ist die häufigste Allergieform. Hierbei werden die allergisierden Substanzen (gen. Allergene) eingeatmet und wirken über die Lunge allergieauslösend.
Weiterführende Untersuchungen (Blutuntersuchungen oder Intrakutantests) können klären, wogegen der Patient allergisch reagiert. Die häufigsten Allergene bei Hund und Katze sind Hausstaub- und Futtermilben, Pollen von Gräsern, Kräutern und Bäumen, Schimmelpilze, Flohspeichel sowie Hautschuppen von anderen Tieren und vom Menschen. Steht erst die Diagnose, ist auch eine Besserung in Sicht. Bei vielen Hunden und Katzen kann man durch eine Hyposensibilisierung eine deutliche Besserung erreichen. Dabei werden die Allergene in stark verdünnter Form über mehrere Monate oder Jahre unter die Haut gespritzt. Besonders bei jungen Tieren und bei Patienten, bei denen die Symptome erst kurzzeitig bestehen, lassen sich gute Erfolge erzielen.
Bei Hinweisen auf eine Futtermittelüberempfindlichkeit (Futtermittelallergie) ist der Allergietest über eine Blutuntersuchung nicht immer aussagekräftig. Hierbei kann man mit einer Eliminationsdiät (Fütterung einer speziellen Ausschlussdiät) schneller und sicherer zu einer Diagnose finden. Hat man mit einem vom Tierarzt ausgearbeiteten Fütterungsplan die Allergieauslösenden Nahrungsmittel herausgefunden, kann man eine spezielle Diät für den Patienten zusammenstellen.
Eine weitere Form der Allergie ist die Kontaktallergie. Bei dieser Erkrankung reagiert der Patient mit Hautrötungen und Juckreiz an den Stellen, die mit dem Allergen in Kontakt gekommen sind – bevorzugt Pfoten und Bauch. Als Allergene kommen wieder Pollen und Milben, aber auch z.B. Reinigungsmittel und Teppichfasern in Frage.
Die Allergien sind bei unseren Tieren ebenso wie in der Humanmedizin ein schwieriges medizinisches Feld und erfordern die Kompetenz eines Fachmannes. Wenden Sie sich deshalb unbedingt bei dem Verdacht, Ihr Tier habe eine Allergie, an Ihren Haustierarzt.