Teil I: Erkrankungen der Blase
Blasenerkrankungen bei Hund und Katze sind sehr häufig. Die ersten Symptome, die der Besitzer einer Katze feststellt, sind Unsauberkeit, Urinieren außerhalb des Katzenklos, häufiger Harndrang, Schreien bei Harnabsatz, verstärktes Putzen und Lecken der Analregion. Auch Hunde zeigen erhöhten Harndrang und häufigen Harnabsatz in kleinen Mengen. Manchmal tritt eine Rotfärbung des Urins als Zeichen für Blutbeimengungen auf.
Die Ursache für diese Symptome ist in den meisten Fällen eine Blasenentzündung, die durch Bakterien verursacht wird.
Um die Diagnose zu stellen, muss der Tierarzt immer eine Urinuntersuchung machen, die auch die mikroskopische Beurteilung beinhaltet. Nur so kann man feststellen, ob sich im Urin auch Harnkristalle befinden. Diese Kristalle entstehen, wenn sich der pH-Wert des Urins verändert. Sie können sich zu Harngries oder zu Harnsteinen zusammenlagern und lebensbedrohliche Krankheiten verursachen.
So kommt es z.B. bei Katern häufig vor, dass Harngries die Harnröhre in der Penisspitze verstopft. Wenn der so geplagte Liebling keinen Urin absetzt, kann innerhalb eines Tages eine Vergiftung mit harnpflichtigen Stoffen und irreversiblen Schädigungen der Nieren entstehen.
In diesem Fall ist eine Blasenentzündung ein absoluter Notfall; meist muss eine sogenannte Harnröhrenfistel, ein künstlicher Blasenausgang, angelegt werden, um den problemlosen Urinabsatz sicherzustellen.
Doch meistens verläuft eine Blasenentzündung mild. Der Patient kann mit einem Antibiotikum gegen die Bakterien und mit einer passenden Diät, um den pH-Wert des Urins zu stabilisieren, erfolgreich therapiert werden. Besonders wichtig bei allen Patienten mit Blasenentzündungen ist die Kontrolle des Urins bis zur vollständigen Abheilung.
In bei Hunden seltenen, bei Katzen leider häufigeren Fällen entwickelt sich eine chronische Entzündung, die eine langwierige, manchmal lebenslange Kontrolle, Behandlung und Diät erfordert.
Wie kann ich vorbeugen? Das ist sicherlich nur bei Katzen ein Thema, denn Hunde trinken normalerweise genügend. Bei Katzen sollte auf die Aufnahme von Flüssigkeit mit der Nahrung geachtet werden (Feuchtfutter!). Weil sie aus der Wüste kommen, sind Katzen keine „Trinktiere“. Bei den Rassen, die besonders zur Ausbildung von Harnsteinen neigen, sowie bei allen kastrierten Katern wird zur Fütterung eines speziellen Futters geraten. Fragen Sie dazu bitte Ihren Haustierarzt.