Können auch Katzen unter Arthrose leiden?
Oh ja, an Arthrose erkranken weit mehr Katzen, als bisher angenommen wurde. Circa 90 Prozent aller Katzen über 12 Jahren haben Gelenkerkrankungen. Aber auch jüngere Katzen trifft es. Im Alter von 6 bis 7 Jahren sind bereits mehr als 30 Prozent erkrankt. Als Arthrose bezeichnet man Veränderungen der Gelenke, die die Beweglichkeit einschränken und äußerst schmerzhaft sein können. Dahinter können die verschiedensten Ursachen wie z.B. Verschleißerscheinungen des Gelenkknorpels, Verletzungen oder Fehlbelastungen stecken. Arthrose-bedingte Schmerzen werden auch von fürsorglichen Katzenhaltern nur schwer erkannt. Häufig sind die Veränderungen symmetrisch, betreffen z.B. beide Hüftgelenke oder beide Ellbogengelenke. Dadurch kommt es seltener zur Ausbildung einer typischen Lahmheit als beim Hund. Außerdem kann die Katze Lahmheiten durch ihr vorsichtig schleichendes Gangbild besser überspielen. Die ersten Anzeichen einer schmerzhaften Gelenkerkrankung sind unauffällig. Die Katzen bewegen sich vielleicht etwas weniger, ziehen sich zurück, vernachlässigen ihre Fellpflege oder mögen nicht mehr gerne berührt werden. Manche Katzenbesitzer berichten, dass ihre Katze zunehmend niedrige Schlafplätze aufsucht, obwohl sie früher erhöhte Plätze mit guter Aussicht bevorzugte. Die Gelenkveränderungen und die damit verbundenen Schmerzen können zu körperlichen Folgeschäden wie z.B. Fehlhaltungen oder Stress-bedingten Herz-Kreislauf-Problemen führen. Besonders belastend wirken sich die Gelenkschmerzen auf die Psyche der Katze aus. Bei schweren und lang andauernden Schmerzen können die Tiere sogar massive Verhaltensprobleme wie Aggressivität und Stubenunreinheit entwickeln. Leider ist es nicht möglich, Veränderungen der Gelenke zu heilen. Aber man kann die Lebensqualität des Patienten deutlich verbessern, einer Verschlimmerung vorbeugen und Folgeschäden verhindern. Entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente, eine angepasste Diät und spezielle Nahrungsergänzungsmittel stehen uns zur Verfügung, um dem Stubentiger mit Arthrose wieder spürbar mehr Freude an der Bewegung und am Leben zu geben.