Fast jeder, der ein Haustier hält, hat schon einmal den Gang zum Tierarzt antreten müssen. Die meisten Tierbesitzer besuchen die Tierklinik regelmäßig. Als Tierärztin erlebe ich immer wieder, dass nicht nur Katze „Mietzi“ und Hund „Benni“ Angst haben, wenn sie die Praxis betreten. Auch Herrchen und Frauchen beschleicht ein mulmiges Gefühl. Vielleicht haben sie Mitgefühl mit ihrem verängstigten Tier, vielleicht haben sie auch Angst vor einer schlimmen Diagnose? Für die meisten Tierbesitzer ist der Besuch in der Tierklinik schlimmer als der Gang zum Zahnarzt.
Nun muss man sich aber klar machen, dass unsere Tiere eben diese Angst instinktiv wahrnehmen und übernehmen. So steigern sich „Herr und Hund“ in eine panische Situation hinein. Wir dürfen immer wieder erleben, dass viele Hunde und Katzen ohne ihre Besitzer deutlich entspannter – natürlich nicht angstfrei – auf unserem Behandlungstisch sitzen.
Den Besitzern ängstlicher Hunde empfehlen wir, häufig zu ihrem Haustierarzt zu gehen. Nicht, um den Hund behandeln zu lassen. Sie sollten die Praxis besuchen, vielleicht ihren Hund dort auf die Waage stellen oder von der Tierarzthelferin streicheln lassen und seine Tapferkeit mit einem Leckerli belohnen.
Um bei der Katze Stress im Wartezimmer zu vermeiden, sollte man den Katzenkorb nicht auf den Fußboden, sondern auf erhöhte Plätze stellen; vielleicht findet man ein Plätzchen fernab von knurrenden Hunden. Hier ein Appell an die Hundebesitzer: Führen sie Ihren Hund an kurzer Leine in die Praxis, lassen Sie ihn nicht an Katzen- oder Heimtierkörben schnuppern. Auch freundliche zwischenhundliche Kontakte sollten auf ein anderes Terrain verlegt werden, denn man unterschätzt häufig den Stress, unter dem die Tiere in der Praxis stehen, der sie manchmal völlig unerwartet reagieren lässt.
Am Ende noch ein wichtiger Rat für Vogelhalter: Vögel müssen dringend vor Zugluft geschützt werden. Eine dicke Decke, die den Käfig komplett abdeckt, ist ideal.